Das Interesse am Thema war nicht besonders groß. Vielleicht lag das daran, dass die Karwoche eher eine Zeit der Stille, der Familie und der Festvorbereitung ist...
In der Ausschreibung hatte es geheißen: 'Das Wort Barmherzigkeit ist derzeit in aller Munde, besonders auch deswegen, weil Papst Franziskus es so oft predigt. Bereits zu Beginn des Jahres sagte er: „Das ist die Zeit der Barmherzigkeit. Es ist wichtig, dass die Gläubigen sie leben und in alle Gesellschaftsbereiche hineintragen. Vorwärts!" - Was aber ist gemeint, wenn von Barmherzigkeit die Rede ist? Manche meinen, es bedeute Mitleid mit den Armen haben oder Almosen verteilen. Andere sagen, es kann nicht bloß darum gehen, zu geben: Man muss den Mitmenschen auch „berühren", ihm ins Auge schauen; das Herz muss beteiligt sein. Wieder andere sind sich sicher, es genügt nicht, bloß barmherzig zu sein. Barmherzigkeit braucht auch die Gerechtigkeit, d.h. den aktiven Einsatz für gerechte Lebensverhältnisse, sonst verkommt sie zur Willkür.'
Im Anschluss an eine Bildbetrachtung mit dem Titel "Der Arme und die Barmherzigkeit" (Sandsteinrelief aus dem 12. Jahrhundert - Basler Münster) wurde versucht, gedanklich die Stelle des "Armen" einzunehmen: Welche Bedürfnisse nehme ich bei mir wahr? - "Welche "Armut" kennt mein Herz?" - "Wer ist heute dieser Arme?" - Wo begegnet mir Armut, in der Welt, vor meiner Haustüre und welches Gesicht trägt sie?" - "Wer braucht meine Nähe, mein mutiges Mitsein, mein Mitfühlen, mein Gebet?" - "Wie ist das mit meiner/unserer Angst vor dem Fremden, vor den Fremden: Woher kommt sie, wie kann ihr begegnet werden?" ... Viele Fragen wurden im gemeinsamen Gespräch erörtert....