"Grenzen setzen in Beziehungen" - so lautete das Thema, zu dem Robert Bundschuh, Leiter des GesprächsLadens, beim Frauenfrühstück der Christuskirche referierte. "Grenzen setzen" - dieses Thema berührt anscheinden viele; mancherlei Nöte sind damit insbesondere auf partnerschaftlicher bzw. beruflicher Ebene verbunden. Zumindest platzte der Saal mit ca. 80 Besucherinnen (und einem männlichen Besucher) ziemlich aus den Näthen, und auch die im Raum spürbare Energie belegte, dass das Thema für nicht wenige ein heißes Eisen ist. In einer Beziehung begegnen sich - so Bundschuh - zwei Menschen, jeder ganz eigen, einzigartig - nicht gleich, sondern unterschiedlich, verschieden eben... und dabei kommt es darauf an, dass nicht ein Selbst sich dermaßen ausweitet, dass das andere "sich zusammenzieht", sich etwa zurückgestoßen, abgewertet fühlt. Entscheidend ist: Der Wert beider ist gleich; keiner darf sich über den anderen stellen, jede und jeder darf auf seine je eigene Weise sein, denken, fühlen. "Grenzüberschreitung" geschieht immer dann, wenn jemand denkt "Der andere ist falsch. Ich weiß, was er braucht, was für ihn gut ist." - Manche können sich selber nicht angemessen abgrenzen, erkennbar z.B. daran, dass sie sich Leid und Schmerz anderer zu sehr "anziehen" oder grenzenlos hilfsbereit "ihr letztes Hemd geben" oder sich schwer tun, anderen zu widerspechen, etwa weil sie nicht als schlecht oder egoistisch gelten wollen, den Widerstand fürchten ... "Wer allzu selbstlos ist, ist bald sein Selbst los!", so sagt ein Sprichtwort. Deshalb geht es immer darum, Gespür für die eigene Einzigartigkeit zu entwickeln, "wesensdeutlich", klar, bestimmt, autonom... aufzutreten...In dieser Richtung sich weiterzuentfalten, lohnt sich. Es geht darum, nicht nur "gelebt zu werden", sondern selber zu leben und Orte für eigene Bedürfnissen, Wünsche, Sehnsüchte zu finden...
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