Grenzverletzungen zwischen Menschen gibt es immer wieder und auf allen Ebenen: beruflich, privat, familiär, zwischen Völkern, Rassen... und entwickeln meist eine enorm zerstörerische Kraft. Wo eine Partei sich unangemessen ausdehnt, wird es für eine andere eng - mit fatalen Folgen: Unsicherheit, Angst, Wut, Ohnmachtsgefühle, Rachepläne, Kontaktabbruch, Minderwertigkeitsempfindungen ... das sind nur einige Auswirkungen unguter Grenzsetzungen. Beinahe alle GesprächsteilnehmerInnen konnten "ein Lied davon singen", ein "Leidenslied". ...
Grundsätzlich gilt: Grenzen sind kostbar und wichtig; sie sorgen für Klarheit, geben Kontur, eröffnen Spielräume. Grenzen zu setzen, das erfordert Kraft und Mut, und es birgt Risiken: Ich könnte abgelehnt werden, den andern verlieren, mich blamieren, verletzt und enttäuscht werden... Dem gegenüber aber kann ich mich selber gewinnen, Selbststand, Ich-Stärke etc. entwickeln.
Am Ende war allen klar: Es ist wichtig, sich der eigenen Grenzen bewusst zu werden, sie zu spüren, sie ernstzunehmen und Grenzüberschreitungen entgegenzu wirken, also konsequent "stopp" zu sagen, sich auf sich selber zu besinnen., denn auch wenn mein Gegenüber im Kern richtig ist, so ist noch lange nicht alles möglich, was er von mir mir erwartet. Menschen sind nun mal nicht gleich; jede und jeder darf anders sein, anders denken und fühlen.