Beim diesjährigen MitarbeiterInnen-Tag des GesprächsLadens gab es verschiedene Stationen mit kulturellen und gemeinschaftlichen Inhalten. Gleich zu Beginn stand eine kleine Exkursion mit Hans Reuscher, Kreisarchivpfleger aus Hofheim, durch den Landschaftsgarten der Bettenburg. In einem überaus lebendigen und spannungsreichen Vortrag erfuhren unsere MitarbeiterInnen u.a., dass der Landschaftsgarten von Freiherr Christian Truchseß von Wetzhausen 1789 im Bettenburger Wald angelegt wurde mit dem Ziel, die vergangene Ritterzeit zu verherrlichen. Und so gab es im Laufe des gemeinsamen Rundganges eine ganze Reihe lebendiger Geschichten zu hören, z.B. über die "Säule der Geschwisterliebe", über das "Denkmal mit den Reliefs von Götz von Berlichingen und Franz von Sickingen", über das "Ulrich von Hutten-Denkmal" sowie über die "Totenkapelle" und das "Dichterhäuschen". ...
Bevor es im Rahmen des insgesamt straff gefüllten Nachmittagsprogramms weiter ging zum "Dokumentationszentrum Zeiler Hexentrum" legten die MitarbeiterInnen einen Zwischenstopp zur Kaffeepause in Hofheim ein. Eingeladen hatten zwei unserer eigenen Mitarbeiterinnen zu Kaffee und Kuchen im privaten Ambiente. Der Tisch war liebevoll dekorativ geschmückt; die Auswahl an Kuchen, Säften und sonstigen Verwöhnmomenten ließ nichts, aber auch gar nichts zu wünschen übrig. Eine besondere Note obendrein: Das Haus, in dem wir Gastfreundschaft genossen, wurde bereits 1467 erbaut. Und es war ein zusätzliches Erlebnis, etwas über seine Geschichte zu erfahren, die Spuren, das Flair vergangener Jahrhunderte zu sehen und zu spüren. Ganz herzlichen Dank den beiden MitarbeiterInnen, die diese Nachmittagsstunde so liebevoll für uns vorbereitet haben!
Zeil am Main war im 17. Jahrhundert - wie wir von Birgit Geißler, der Leiterin des Dokumentationszentrums Hexenturm - erfuhren als Richtstätte des Hochstifts Bamberg Schauplatz großer Hexenverfolgungen und –verbrennungen. Über 400 sogenannte „Hexen“ wurden damals verbrannt. Die Geschichten, die wir zu hören bekamen, waren traurig, bedrückend und verstörend: Kaum nachzuvollziehen wie es damals zu diesem massenhaften Phänomen kommen konnte. Birgit Geißler berichtete in lebendiger Weise über Ursachen, Tatorte, Vorurteile, Täter, geschichtliche Zusammenhänge, grausame Vernehmungen u.v.m. Beim anschließenden Gang durch den Hexenturm war es möglich, aus Lautsprechern die Schmerzenschreie der Gefolterten und in Billdern die Qualen der Scheiterhaufen nachzuempfinden. Und dann war da auch noch das "Angstloch", durch das Verdächtige mit einem Seil in ein modriges Verlies ins absolut Dunkle verfrachtet wurden. Besonders erschreckend, was Birgit Geißler am Ende noch hinzufügte: Vielleicht haben sich die Formen der Nachstellungen geändert, aber "Hexenverfolgungen" und Ihnen durchaus Vergleichbares gibt es bis heute an vielen Orten der Welt. - Was wir gesehen und gehört haben tut weh, und es macht nachdenklich!